... endlich kommt sie - die Auflösung der Frage aus Teil 3...:
Diesen Forschungen zufolge ist der signifikante Unterschied, der dazu geführt hat, dass aus "einfachen Musikern" Weltklassemusikern geworden sind, ist nicht etwa ein besonderes Talent oder eine herausragende Begabung. Nein, was wirklich ausschlaggebend ist - ist schlicht: der überdurchschnittliche Einsatz beim Üben. Üben, Üben, Üben. Tun.
Und genau das war es, was ich tat und was ich heute noch tue. Jedoch nicht unreflektiert und nicht nach dem Motto "...so hab ich das schon immer gemacht und deshalb mache ich es auch künftig so...", sondern offen, möglichst flexibel. Hinterfragend. Immer wieder überprüfend, ob das beabsichtigte Ergebnis denn auch tatsächlich erreicht wurde - und ob es dem Pferd/der Ziege dabei auch gut geht.
Durch die besonderen Charaktere meiner beiden tollen Pferde Carino und Lani musste ich mir einen Plan B überlegen, damit ich sicher und zielführend Reittherapie durchführen konnte. Denn so, wie ich es in der Weiterbildung gelernt hatte, war es nicht umsetzbar für mich. Nicht mit diesem ´Team :-). Das war schnell klar. Einiges vom Gelernten war durchaus hilfreich, keine Frage, - jedoch hätte dies einfach nicht gereicht, um gesteckte Therapieziele mit und für meine Klienten zu erreichen. Doch das war ja mein Anspruch. Tatsächlich Veränderungen zu bewirken. Etwas zu bewegen. Tatsächlich zu helfen. Mit den Tieren.
Doch wie sollte das gehen - wenn das, was ich gelernt hatte, nicht "funktionierte"?
Nicht zu vergessen ein weiterer Umstand, den viele als ungünstig ansehen würden. Denn ich hatte nicht die Möglichkeit, eine Reithalle für die Reittherapie nutzen zu können. Übrigens habe ich das bis zum heutigen Tag nicht gemacht - keine einzige meiner Reittherapieeinheiten fand in einer Reithalle statt. Inzwischen jedoch aus Überzeugung :-)...
"Inmitten der Schwierigkeiten liegt die Möglichkeit." Dieses Zitat von Albert Einstein kann ich im Rückblick absolut unterschreiben.
Dadurch, dass es für mich selbstverständlich dazu gehört, stetig alles zu hinterfragen, zu reflektieren und dadurch, dass mein Fokus darauf lag (und nach wie vor liegt...), die Reittherapieeinheiten "Befund- und Zielorientiert" zu gestalten, und dadurch, dass ich nicht bereit war, die Pferde einfach "auszutauschen" bin ich letztlich auf das gestossen, was nun die "ganzheitlich-funktionelle tiergestützte Therapie" ausmacht. Ohne Reithalle. Mit - und zum Wohle - der Tiere. Und effizient für die Klienten. Erfüllend für mich.
Doch einen wichtigen Punkt der ebenfalls sehr entscheidend ist für diese Art der Reittherapie bzw. der tiergestützten Therapie, habe ich noch gar nicht angesprochen. Ich habe ihn lange Zeit ebenfalls mehr als Schwierigkeit eingestuft anstatt ihn als Möglichkeit zu sehen - was er definitiv war bzw. ist.... Im Teil 5 werde ich darüber berichten... :-)
Bis dahin alles Liebe,
Eure/Ihre
Sandra Rauch